Interview mit Dipl.-Wirt.-Ing. M. Kroll in der Mitteldeutschen Zeitung

25.06.2009, Mitteldeutsche Zeitung

Für ein Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung, anlässlich des 12. Problemseminares „Deformation und Bruchverhalten von Kunststoffen“, stand Dipl.-Wirt.-Ing. Markus Kroll Rede und Antwort. M. Kroll ist Doktorand und Mitglied in der Arbeitsgruppe von Prof. Grellmann und stellte auf der Tagung seine neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse vor.


Mitteldeutsche Zeitung, Ausgabe Neuer Landbote, S. 9, Donnerstag, d. 25. Juni 2009

Ziel sind sichere Kunststoffprodukte

Expertentagung gestern im Merseburger Ständehaus. Die Forschung hat in Mitteldeutschland besonderen Stellenwert. Industrie unterstützt Wissenschaftler.

Merseburg/MZ – Wissenschaftler aus ganz Mitteldeutschland haben sich gestern im Merseburger Ständehaus über die Forschung im Bereich der Kunststoffe ausgetauscht. Unser Redakteur Gerd Glowinski sprach am Rande der Experten-Tagung mit einem der Referenten, Markus Kroll. Der 27-Jährige schreibt derzeit an seiner Doktorarbeit und ist bei der BASF in Leuna beschäftigt. Veranstaltet wird die Konferenz zum 12. Mal unter anderem vom Kunststoff-Kompetenzzentrum Halle-Merseburg.

Herr Kroll, der Titel der Tagung lautet „Deformations- und Bruchverhalten“ von Kunststoffen. Für Otto-Normal-Verbraucher ein sperriges Thema. Warum ist die Forschung in diesem Bereich überhaupt wichtig für uns?
Kroll: Kunststoffe kommen praktisch überall zum Einsatz und mittlerweile in allen Lebensbereichen vor. Wir wollen dafür sorgen, dass diese Materialien fester und stabiler werden. Das hat dann positive Auswirkungen auf zahlreiche Produkte, die Sie und ich verwenden.

Wo könnte das von besonderer Bedeutung sein?
Kroll: Unterschiedliche Kunststoffe werden häufig beim Automobilbau eingesetzt. Hier spielt der Sicherheitsaspekt natürlich eine große Rolle. Wir wollen herausfinden, wie beispielsweise Beimischungen das Bruchverhalten beeinflussen.

Die Wissenschaftler-Konferenz zu diesem Thema findet sicher nicht zufällig in Merseburg statt…
Kroll: Die Forschung im Bereich der Kunststoffe hat in Mitteldeutschland einen besonderen Stellenwert. Es gibt hier in der Region eine lange Tradition. Auch die entsprechende Ausrichtung der Fachhochschule Merseburg oder der Uni in Halle spielt eine Rolle. Es gibt viele Netzwerke und Kooperationen beispielsweise zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.

Warum unterstützt die Industrie derartige Forschung?
Kroll: Unsere Bestrebungen gehen unter anderem dahin, Produktionsprozesse zu verbessern. Auch dafür ist Forschung notwendig. Ich beschäftige mich beispielsweise mit hochverstärkten Polyamiden. Das ist keine Grundlagenforschung, sondern sehr zielorientiert.

Mit welchem Ergebnis?
Kroll: Ein solches Ergebnis könnte sein, die Produktion weniger aufwendig und damit auch preiswerter zu machen. Am Ende profitieren aber die Verbraucher, weil die Kunststoff-Produkte sicherer und vielleicht billiger werden.


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