Studiengang Kunststofftechnik an der Hochschule
Kunststoffe begegnen uns im Alltag in vielschichtiger Weise. Zum Beispiel im Automobil- und Flugzeugbau, Handyschalen, Spielzeug, Trinkflaschen und Verpackungen. Zur Herstellung von Reifen oder Dichtungen werden bevorzugt Elastomere eingesetzt. Elastomere sind neben Thermoplaste, Thermoplastische Elastomere und Duromere eine der vier großen Polymergruppen.
Seit dem Wintersemester 2010 bietet die Hochschule Merseburg das Bachelorstudium Kunststofftechnik an. In Zusammenarbeit mit den fachlichen Kompetenzen und Laboratorien des Kunststoff-Kompetenzzentrums Halle-Merseburg (KKZ) wird eine praxisorientierte Ausbildung in kunststoffrelevanten Gebieten wie Kunststoffverarbeitung, Polymercharakterisierung und Kunststoffprüfung am Campus der Hochschule Merseburg angeboten. Ein Beispiel für die praxisbezogenen Ausbildung sind die Aufgabenstellungen für „Studienbegleitende Projekte“.
Herr Marcel Auerbach studiert im 5. Semester Kunststofftechnik. Im Rahmen seines „Studienbegleitenden Projektes“ arbeitet er gegenwärtig auf dem Gebiet der Elastomerwerkstoffe im KAT-Labor Kautschuktechnologie und -recycling. Er untersucht den Einfluss von technologischen und stofflichen Faktoren auf die dynamischen Eigenschaften von silicagefüllten Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR)/Naturkautschuk (NR)-Mischungen.
„Die Elastomerverarbeitung interessiert mich sehr und ich konnte mich auf diesem Forschungsgebiet weiterbilden. Als Vorbereitung für die anstehende Bachelorarbeit befasste ich mich gezielt mit der Bearbeitung einer wissenschaftlichen Themenstellung. Doch auch die Vorbereitung der Prüfreihen und die praktische Arbeit an den Geräten war sehr interessant und hat Spaß gemacht“, kommentiert Herr Auerbach seine Projektarbeit.
2008 wurde gemeinsam mit dem Kompetenznetzwerk für Angewandte und Transferorientierte Forschung (KAT) der Hochschule Merseburg und dem Kunststoff-Kompetenzzentrum (KKZ) Halle-Merseburg und mit Mitteln der Europäischen Kommission aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung ein neues Kompetenzfeld mit dem Schwerpunkt Kautschuktechnologie und -recycling geschaffen.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin des KAT-Labors ist Dipl.-Ing. Katja Oßwald. Sie beschäftigt sich u. a mit nanofüllstoffhaltigen Polymercompounds. Forschungsschwerpunkte sind die Charakterisierung des Langzeitverhaltens, mechanische und bruchmechanische Prüfung von Elastomerwerkstoffen und werkstoffliches sowie rohstoffliches Recycling von Gummiabfällen aus Automobilanwendungen.
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